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Huelva El Hornillo

Frechspatz!
Frechspatz!


    Abrakadabra, 17.15Uhr -der Strom ist wieder da! Seit 10 Minuten leuchten die Ampeln wieder. Welch Glück, dass die Schaffner in Portugal heute streiken. Es kostete mich zwar noch die Fahrkarte für den Flix-Bus, und die Fahrt mit dem Bolt-Taxi nach Alvor an den dortigen Busbahnhof,  doch dadurch konnte ich heute ülberhaupt in Huelva ankommen. Denn seit kurz nach 12.30 Uhr war in Portugal, Spanien, Teilen Frankreichs und Deutschlands, selbst im Osten Europas der Saft weg. 


Erst fand ich es seltsam, dass in Huelva keine einzige Fußgängerampel an war. Dann wunderte ich mich auf dem Weg zu meiner Unterkunft, dass es in allen Läden dunkel war. Ich überlegte kurz, ob es Siesta ist oder vielleicht so kühler bleibt, schließlich hatte das Außentermometer im Bus 27 Grad angezeigt. Doch als ich dann plözlich vor dem Haus meiner Vermieter kein Netz hatte, keine meiner Nachrichten über AirBNB oder auch SMS nicht gesendet wurden, fiel mir auf, dass eigentlch alle auf den Strassen um mich herum hektisch auf ihren Smartfones herumwischten. 


Da ich die Vermieter nicht erreichen konnte und der offizielle Check-In sowieso erst um 15 Uhr stattfinden sollte, ging ich mal wieder mit meinem ganzen Gepäck spazieren. An einer netten Bar ums Eck, durfte ich mich neben einen älteren Herrn in den Schatten setzen. Da niemand kam, um mich zu bedienen und mich der Herr nicht verstand, sowie ich seine wortreichen Erklärungen genau so wenig, ging ich nach innen, um an der Bar zu bestellen. Auch dort wurde ich höflich aber bestmmt abgewiesen. Alle zeigten nach oben. 


Eine Frau am Nachbartisch klärte mich auf. Stromausfall! Deshalb also war plötzlich das Netz weg, hatte die Haustürklingel nicht funktioniert, waren die Geschäfte dunkel, die Ampeln aus und keiner wollte mich bedienen!


Auch hier im Strassencafé wurde mir der Espresso verwehrt. Klar, die Maschine war ja bis gerade eben aus und kalt. So musste ein Pfirsichsaft reichen, während ich diese Zeilen niederschrieb. 

https://maps.app.goo.gl/1DmNvnXmXKzTBfzR9
https://maps.app.goo.gl/1DmNvnXmXKzTBfzR9

Mein zweiter Tag im schönen Huelva 

Die Bilder zeigen die nette Bar nur etwa 10 Minuten Fußweg vom Bahnhof in Huelva entfernt. Direkt am Eingang zum .... . Hier durfte ich schon gestern nach dem der Blackoutlberstanden war, leckere Tapas genießen und bekam auch meinen geliebten Espresso. Heute tut es eine große Schüssel gemischter Salat mit Thunfisch.  Für unglaubliche 5,50€. Das letzte Stückchen vom Käseweckchen stibitzte mir ein Spatz. Es ist übrigens ein guter Platz, um mit Kindern eine Kleinigkeit zu essen. Auch wegen des tollen Spielplatzes im Park daneben.

Für die Suche nach einer kleinen Maus (fülr mein Tablet) muss ich allerdings noch bis 17 U Uhr zuhr warten. Die meisten Geschäfte (außer Lebensmitteln) schließen um 13  und öfnen erst um 17 Uhr wieder.

200 Meter von-meiner Wohnung entfernt ist der einzige Computerladen der Stadt. Ich finde eine recht kleine flache Maus, die noch gut in mein Gepäck passt. Angeschaltet - funktioniert! Prima! Damit habe ich es dann etwas einfacher gehabt, den letzten Blogbeitrag fertig zu stellen. Trotz Stift und  Touchpad auf der Tastatur, ist es mit Maus doch um einiges komfortabler! 

Ein Glück, dass ich auch in Huelva eineinhalb Stunden früher auf dem Weg zum Bahnhof war. Als ich in der Nähe des Bahnhofs aus dem Bus stieg, schüttete es aus Kübeln. Das Wartehäuschen war schon fast voll und ich stand an dem Rand an dem man oben herade nochso trocken bleibt und an den Hosenbeinen klitschnass wird. Es lebe der Knirps, den man genausogut unten von der Seite nutzen kann. 

 

Im Bahnhof kam dann aber erst die wirklich freudige Überraschung. Der Zug hatte über eine halbe Stund Verspätung. Der schon am Vortag bei der Sitzolatzreservierung überaus hilfreiche und nette Stationsvorsteher brauchte alle seine VIER Handys, um zu klären, ob die Anschlußzüge in Sevilla  erreicht werden. Sie taten es nicht und so wurden  die Pasagiere in Sevilla am Bahnsteig von Schilder in die Höher haltenden Bahnbediensteten erwartet, um alle Schranken und duch die Kontrollpunkte durchgeleitet, mit neuen Wagon- und Sitzplatzkärtchen versorgt. und schwupps ging es mit einem sogar schnelleren und am Ender früher ankommenden Zug weiter nach Malaga.

 

Auch dieser Bahnhof hat, wie alle Bahnhöfe in Spanien in den großen Städten eine riesige Emfangshalle. Mittlerweile ahne ich, dass es deshalb so ist, weill in Spanien alle Reisenden durch eine Ticketkontrolle und einen Gepäckscanner durch müssen, bevor sie nach noch einer Ticketkontrolle aufs Gleis dürfen. Bei den Schnellzügen zwischen den Großstädten sind das meist so viele, dass dann die ganze Halle vollsteht. Heftig wird es, wenn gelich zwei Züge in kurzem Abstand losfahren. dann darf man sich erst einmal durchfragen, in welche Schlange man sich nun denn einreihen muss. Schon alleine deshalb lohnt es sich, an den Bahnhöfen viel Zeitpuffer einzuplanen.  Wie schon oben erwähnt, sind aufgrund verpasster Anschlüsse in Spanien die Reservierungen kein Problem. verpasst man allerdings den ersten Zug, weil man zu spät eincheckt, sind auch die Reservierungen der Folgezüge futsch. Und was das selbst bei im Internet über RailEurope erhältlichen Sitzplatzreservierungen an Aufwand und Nerven kostet (schlechtes WIFI in den Zügen, viele Tunnelabbrüche, ...) davon kann nicht nur ich ein wütendes Lied singen!

 

Zurück zum Positiven: In Málaga ist der riesige Busbahnhof direkt neben dem Bahnhof. Neunzehn Steige im Kreis angeordnet und drumherum hinter einer Mauer Ticketschalter (auch mit Karte zahlbar), Geschäfte und kleine Restaurants, sogar sauber kostenfreie Toiletten. Beim Einstieg in meinen Bus nach El Hornillo (Richtung Vélez-Málaga) lernte ich, dass man in ganz Spanien das Ticket auch beim Fahrer lösen kann. Ene Stunde Fahrt kosteten mich gerade mal 3€66!

 

Mein Freund Hugo und Künstlerkollege, den ich dort besuchte, holte mich mit dem Auto ab, denn der Weg bis zu ihm ins hügelige Hinterland wäre mit meinem zwei vollen Rucksäcken wirklich etwas zu weit gewesen.

 

Was mich bei ihm erwartete, ahnte ich nicht! Wie ülberwältigt ich war, ist nicht in Worte zu fassen. Die Bilder sprechen fülr sich selbst!

Noch kommen nur privat Vermittelte  wie z.B. ich in den Genuss, dieses Paradies zu entdecken, doch Hugo baut schon ein paar Autominuten weiter auf einem Hügel mit Meerblick das nächste Haus mit unnachahmlichem Künstlercharme um und aus. Wenn es fertig ist und offiziell zu buchen, werde ich es in einer Blogfortsetzung mitteilen. 

 

 Da ich Wert darauf lege, immer auch zu Fuß und querfeldein in fremden Landen unterwegs zu sein, marschierte ich von der Baustelle die kleine Strasse entlang zum Strand und von dort aus lber verschlungene Wege, die ich mir auf OSMand anzeigen ließ, zurück ins Haus. Auch hier zeigen die Bilder, dass das Abenteuer nie weit entfernt ist. Nachdem ich irgendwann, dem angezeigten Weg nicht mehr folgen konnte, weil es ein Bach war und nun kein Kiesstreifen auf der Seite mehr zum trockenen Fußes weiterlaufen mehr vorhanden war, musste ich durch eine zum Glück diesmal nicht eingezäunte Avokadoplantage zum nächsten Feldweg marschieren. Auf der Strasse kam mir dann ein großer Hund entgegen, der zum Glück wohl mehr Angst als ich hatte. Sein Ausruck und dereingeklemmte Schwanz wollten wohl sagen: "Ich weiß ja, dass ich nicht ausbüchsen darf!" 

Meine Unterkunft war mit Vollpension. Hugos Mutter, die er aus seiner Heimat geholt hatte, als er das Haus in Spanien kaufte, verwöhnte mich mit lateinamerikanischer Vollverpflegung, die keine Wünsche offen ließ. Selbst schon das Frühstück umfasste von Spiegeleiern, frischem eigenen Obst, selbst gebackenen noch warmen Tortillas, Müsli, frisch gepresstem Orangen- oder Mangosaft, Wasser mit eigerner Zitrone und Kaffee mit Milchschaum oder Espresso. So viel wie dort beim Frühstück esse ich sonst den ganzen Tag nicht. Und seltenst so lecker! Mittagessen war zwischen drei un d vier Uhr nachmittags und gegen neun Uhr abends dann das genauso reichliche Abendessen. Immer natlrlich mit frisch gebackenen Tortillas aus der Pfanne! 

 

Ein netter Abend in der Strandbar in Torre del Mar.
Ein netter Abend in der Strandbar in Torre del Mar.

Am zweiten Tag fuhr ich mit Hugo nochmal nach Malaga. Er musste ein Werkzeug  für die Baustelle besorgen und ich mir eine Reservierung für die Weiterfahrt zwei Tage später am Ticketschalter im Bahnhof ausstellen lassen. Dieser Morgen brachte mich an den Rand eines Nervenzusammenbruchs!


Die Schalterhalle war schnell gefunden. Nach einer kurzen Orientierung zwischen den vielen unorganisiert herrumstehenden Wartenden entdeckte ich des Deutschen grausamsten Ämter-Horror: Den Wartekärtchen-Ziehapparat!


Aber hurra! Man konnte ihn auf Deutsch umstellen. Doch was nun? War meine Reservierung nun: "Abfahrt innerhalb 2 Stunden" oder " Stornierungen"? Fahren wolllte ich, zwar nicht innerhalb zweier Stunden, doch stornieren schon mal gar nicht! 


Also flugs ein Kärtchen gezogen und brav auf die Bildschirme geschaut, die anzeigten, welches Nümmerchen gerade und an welchen der acht Schalter gerufen wird. Acht Schalter von denen drei besetzt sind und etwa 100 Wartende!

   

Also gut. Warten ist angesagt!  Nach 25  Minuten wäre eigentlich ich dran gewesen, doch zwei junge eilige Frauen drängten sich vor und wurden von der netten Dame hinter der Scheibe mit dem Hinweis zurückgewiesen, dass ich jetzt dran sei. Ich winkte ab, denn ich hatte es ja nicht eilig. Ihr Lä,cheln war mir Dank!  


Doch welch ein Fehler! Denn nun wurde der nächste Schalter frei und ich wurde von einer anderen Angestellten eifrig herbeigewunken. Und gleich wieder abgewiesen, denn ich hätte das Kärtchen fülr Stornierung ziehen müssen. Diese "Dame" war im Gegensatz zur ersten nicht im Mindesten freundlich, sondern gnadenlos. 

Pech gehabt. Weiter warten.


Der Blick auf den Bilschirm zeigte die Kärtchen-Zahl 90. Ich hatte 135. Na toll! 


Zweieinhalb Stunden später. 

Nach mehreren akzeptierten Vordränglern, juchheissasa! Ich bin dran. Erste Reservierung von Malaga nach Barcelona: Pass vorgezeigt, Ticket aufgerufen mit den Informationen über Zug und Abfahrtszeit. Bezahlt. Erledigt.

Zweite Verbindung von Barcelona ülber Narbonne nach Marseille. Gleiches Prozedere, mit Karte bezahlt, falsche Verbindung ausgedruckt, zehn Minuten im Büro verschwunden, storniert. Geld wird irgendwann zurück überwiesen. Hoffentlich! 


Nochmal aufs Neue, auf mein Nachfragen festgestellt , dass da ja noch die Verbindung Narbonne Marseille aussteht - diese verweigert, da scheinbar nur Zugriff auf RENFE-System, weggeschickt. Schluß!


Kopfschüttelnd den Platz für den nächsten Wartenden freigegeben und beim Weglaufen bemerkt, dass ich ja die richtige Reservierung für Barcelona-Narbonne noch gar nicht bekommen habe.  Shit!


Da ich nicht noch einmal zweieinhalb Stunden auf dem Boden im Wartesaal verbringen wollte, bin ich zum Büro des Stationsvorstehers (wo der in Huelva noch so eifrig und zuvorkommend war) - und Pustekuchen! Die "Dame", hörte mir gar nicht zu, interessierte sich auch nicht für meinen Hinweis über die mißverständliche deutsche Übersetzung und ließ mich mitten im Satz stehen.


Niemand will wirklich wissen, wie ich sie in dem Moment unflätigs tituliert habe. Innerlich! Auditiv lautlos, doch meine Gesichtszüge brauchten keinerlei Sitz!Platz!Reservierung Diese "..."!


Auf dem Rückweg nach El Hornillo verpasste ich dann auch noch die richtige Haltestelle und durfte an der vielbefahrenen Strasse etwa eineinhalb Kilometer zurücklaufen. Nur um dann im Auto von Hugo zu bemerken, dass er bis fast zu jener Haltestelle fuhr, an der ich ausgestiegen war und dort Richtung Unterkunft abbog.


In Anbetrach unseres Gesprächsthemas am Abend zuvor, wie man doch recht einfach (haha!) widerspenstige Zeitgenossen wohlgesonnen stimmen kann, mussten wir dann doch beide grinsen! 


Böse zwar -aber wenigstens grinsen! Manchmal hilft nur Abstand. Zeitlich und räumlich!


Die nötigen Reservierungen bekam ich dann doch noch. Im Internet. Mittlerweile finde ich mich ja im Dschungel der verschiedenen nationalen und internationalen Bahn-Apps so zurecht, dass ich das hinbekomme, was überforderte Schalterangestellte nicht schaffen. So - ätsch!


Für Interrailer in Malaga: "Stornierung" am Automat fülr das Warteärtchen ist das Feld, das Ihr anklicken müsst!!!!!!🤬☠️👹🥶 


Tief Luft holen und weiter geht der wild Ritt.


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