Seelenlandschaft Kapitel 1

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Seelenlandschaft - Ein Konzept zur Versöhnung von Gegensätzen

 

 

 

 

In der heutigen Zeit, in der wir in immer schnellerer Folge neue Erklärungen für immer mehr Dinge unserer Innen- und Außenwelt geboten bekommen, samt den dazu gehörigen Rezepten für ein besseres, schnelleres und gesünderes Leben, ist es schwer, noch die leise Stimme zu hören , die aus uns selbst kommt. Jene Stimme, die jenseits aller Zweifel sagt, was für uns selbst das Richtige, das Weiterführende und Gute ist. Das deshalb das Richtige ist, weil es aus unserer Tiefe kommt. Wer dieses Ja-Gefühl, die Gewissheit, dass etwas richtig ist, egal, was Umwelt oder Vernunft dazu sagen, schon einmal hatte, weiß, wovon ich spreche. Wir vergessen diese Erfahrung zwar immer wieder, doch einmal darauf angesprochen, taucht zumindest eine vage Erinnerung daran auf.

 

Religiöse oder mystisch veranlagte Menschen vermuten (oder wissen), dass sie in dieser Tiefe Kontakt mit ihrem Gott aufnehmen.

Aus medizinischer und psychologischer Sicht befindet sich in diesr Tiefe (bzw. davor) das Unbewusste oder Unterbewusstsein. Da die bewusste Wahrnehmung und Verarbeitung unserer Sinneseindrücke für die Bewältigung aller Alltagsaufgaben der Körperfunktionen schon ohne Bedrohungen von Außen eine völlige Überforderung wäre, finden die allermeisten Entscheidungen und Prozesse ohne Beteiligung des bewussten Geistes statt.

 

Wer nun einerseits einen Zugang zu seinem Inneren sucht, und so wieder seiner Seele ein Mitspracherecht einräumen möchte, oder andererseits heilsamen Einfluss auf körperliche Vorgänge ausüben, sollte die Sprache dieses mächtigen Teils unseres Persönlichkeit sprechen.

Wenn ich bedenke, dass mein Herz schon vor meinem Sprachvermögen schlug, folgerichtig die meisten meiner emotionalen Verknüpfungen auch vor der Nutzung von Worten angelegt wurden, bin ich nicht erstaunt, dass das Unterbewusstsein Schwierigkeiten mit der Verarbeitung sprachlicher Logik hat. Um mit unserem Unterbewusstsein in einen wirkunsvollen Austausch zu kommen, sollten wir sinnvollerweise (Ich liebe dieses Wort!), eine sinnlich nachvollziehbare Sprache verwenden. Denn dieser Teil unseres Wesens hört, spricht und verarbeitet nur Gesehenes, Gehörtes, Gerochenes, Geschmecktes und Gefühtes. In Worten Gesprochenes oder Gelesenes kann es nur aufgrund der es immer begleitenden Tonalität, der Körpersprache und sinnlich nachvollziehbarer Methaphern bewerten.

 

Manches Mal schon habe ich mir gewünscht, dass die Logik des bewussten Denkens mehr Einfluss auf mein und das Denken und Handeln meiner Mitmenschen hätte. Bedenke ich es recht, ist es jedoch ein Segen, dass man in dieser Tiefe nicht so einfach mit kalter Logik herumfuhrwerken kann. So sind und bleiben gelernte Reaktionsweisen, die wir zu unserem Schutz angelegt haben, vor störenden Einflüssen sicher.

Denn es wäre verheerend, wenn der Streit mit unserem Partner, ob wir zuerst in den Baumarkt oder in den Schuhladen fahren sollen, unsere automatisierten Fähigkeiten wie Lenken, Gasgeben und Bremsen beeinträchtigen könnte und uns und Andere in Gefahr brächte.

 

Es wird klar, dass die Sprache oder besser der Code, den unser bewusster Geist zur Kommunikation mit andern Menschen und zum Nachdenken benutzt und der des Unterbewussten unterschiedlich sein müssen. Zu unserem Schutz. Es ist für unser Überleben extrem wichtig, dass das Unterbewusstsein ungestört sinnliche Erinnerungen abfragen kann, um empfangenen Reizen Bedeutungen zuzuordnen. Auch in psychologischer Hinsicht ist dies ein Segen und eben kein Fluch. Zusammen mit anderen Schutzmechanismen, die wir unbewusst zur Verfügung haben, ist die Integrität unserer Persönlichkeit durch diese Trennung in der Verarbeitungssprache weitestgehend geschützt.

 

Eigentlich sollte, wenn wir unser Unterbewusstsein ungegängelt vom Bewusstsein im Hintergrund schalten und walten lassen, stets bestens für uns gesorgt sein.

 

Pustekuchen! Dem ist leider nicht so.

 

Denn wie kann es dazu kommen, dass Menschen zu sich oder ihrer nahen Umwelt herzlos werden. Wieso laufen wir immer wieder in die gleichen Fallen, obwohl wir uns doch geschworen haben, es das nächste Mal anders zu machen?

 

Es gibt da mehrere und durchaus sinnvolle Gründe. Wenn wir sie verstehen lernen, werden uns Veränderungen leichter fallen!

 

Wird demnächst fortgesetzt.

 

 

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