Ducklefuck

 

 

Tick, Trick und Track sind verliebt. Sooooo verliebt. Nein, nicht in Oma Eusebia. Bei der wäre schon ein dreifacher Jungbrunnen erforderlich, dass man sich als fesche Jungente in sie verlieben könnte. Dass das allerdings passiert, ist in etwa genauso wahrscheinlich wie eine Zeitreise oder die Vorstellung eines leeren Geldsspeichers von Onkel Dagobert.
Wobei letzteres zumindest in den Augen und Köpfen der Panzerknacker möglich erscheint.

Nein, sie haben sich allesamt und rettungslos in Muckefuck verkuckt. Und schuld daran ist - wie soll es anders sein - Donald.
Dieser hatte sich wieder einmal wegen eines Vorschuss in die Höhle des Löwen gewagt und bei Onkel Dagobert vorgesprochen. Es zumindest versucht. Und - man höre und staune - statt des verkniffenen Erpelschnabels saß hinter dem Schreibtisch eine hübsche, flaumfederige, wohlriechende, kecke, wunderhübsch anzuschauende, reizende, bezaubernde ... hach ... Jungente.

Das allerdings erfuhren sie nicht von Donald. Der torkelt seither nur wie besoffen in der Gegend herum und bekommt keinen einzigen vernünftigen Quak heraus. Faselt die ganze Zeit etwas von Vergenusswurzeln und Wespentaille und geht alle Stunde ins Badezimmer, um sich aufzuhübschen. Danach läuft er forsch Richtung Gartentörchen, wird kurz davor immer langsamer, dreht dann um, kommt zurück und legt sich auf der Veranda in den Liegestuhl, um gleich darauf mit einem dümmlichen Grinsen um den Schnabel herum einzuschlafen.

Tick, Trick und Track fragten sich natürlich, was denn mit Donald los sei. Warum er ständig in der Bedürfnisanstalt verschwindet (Sie nennen ihr Badezimmer so, seit Donald diesen fürchterlichen Durchfall hatte und es einmal nicht mehr auf die Schüssel geschafft hat. Sie mussten den Dreck wegmachen und hatten die ganze Zeit das dringende Bedürfnis sich zu übergeben). Und weil aus Donald nichts Vernünftiges rauszubringen war, wollten auch sie zu Onkel Dagobert, um ihn zu fragen, ob er wisse, was mit Donald los sei. Ob er vielleicht im Geldspeicher dem Lichtbringer begegnet oder beim eigentlich gewohnten Chambrieren im Vorzimmer des Onkels doch noch völlig durchgedreht ist. Oder ob Dagobert wegen der chronischen Dauerflaute in Donalds Geldbörse wieder einmal ausgeflippt und dessen Fisimatenten mit einem seiner lauteren Zetermordios kommentiert hatte, bevor er ihn mit einem Fußtritt hochkant auf die Straße befördert hat. Und ob dieser dabei auf den Kopf gefallen sei.

Doch bis zum knickrigen Onkel kamen die Drei genauso wenig wie Donald.

Sie stürmten ins Vorzimmer und wollten an dem sonst verwaisten Schreibtisch vorbei direkt zu Dagobert. Doch gerade, als sie schon fast die Türklinke zu seinem Zimmer heruntergedrückt hatten, erreichte ihre Ohren eine ach so erotische Folge von Buchstaben und ihre Nasen solch ein olfaktorisches Feuerwerk von mindestens einem ganzen Blumenbeet - ach was - einer ganzen Gärtnerei, dass sie innehielten und sich langsam umzudrehen und sogleich ungläubig glotzend mit offenen Schnäbeln wie angewurzelt stehenzubleiben.

"Die Herren wünschen? - Herr Generaldirektor Duck ist im Moment leider nicht zu sprechen. Wenn sie sich etwas gedulden mögen - er kommt etwa in einer halben Stunde wieder zurück. Mein Name lautet Muckefuck - Nyxe Muckefuck. Ich bin die neue Sekretärin des Generaldirektors."
Sie lächelte und wackelte kokett mit ihrem Bürzel. ( ob ihre folgenden Worte hier korrekt wiedergegeben sind, darf selbstverständlich bezweifelt werden!)
"Sie melden sich, wenn ich Ihnen in dieser Zeit etwas Gutes tun kann - etwas zu schnabulieren bringen, ein wenig poussieren, ihren Bürzel kämmen, den jungen Herren einen Striptease oder gar ein klitzekleines, feines Blaskonzertchen angedeihen lassen?"

Tick, Trick und Track saßen sicher drei geschlagene Stunden mit ihren offenen Schnäbeln auf den Stühlen gegenüber dem Schreibtisch und sagten gar nichts. Wollten nichts. Nur nicht weg. Ihnen war so wunderbar blümerant. Onkel Dagobert kam an diesem Tag nicht mehr zurück und die junge Dame bugsierte sie am Abend mit etwas Nachdruck aus ihrem Vorzimmer, dass sie Feierabend machen konnte.

Seither sieht man Donald und die drei Neffen fünfmal am Tag zum Gartentor eilen, zögern und dann verträumt wieder zur Veranda zurückkehren. Verliebte Jungs halt. Groschenromanromantik.

Merke: Willst du langfristig deine Pfründe sichern, investiere in ein hübsches Lächeln im Vorzimmer. Das ist (so du die Finger bei dir behalten kannst, oder deine Frau nicht Wind davon bekommt) sicherer als jede Alarmanlage. Selbst die lästigen Bittsteller wissen dann an deinem Schreibtisch nicht mehr genau, was sie eigentlich warum wollten und wieso überhaupt - zum Teufel nochmal, ist das ein Küken! Sie werden deine Bedingungen widerstandslos hinnehmen. Bis sie es merken (siehe Donald und seine Neffen) ist die Einspruchsfrist abgelaufen.

Ihr Pech - dein Glück!