Weiß jemand von Euch noch, wie es ist, vorverliebt zu sein?

Dieser Zustand zwischen Hoffen und Bangen, bei dem selbst im Ruhezustand maximaler Strom fließt. Den man deshalb eigentlich Euphorischen Unruhezustand nennen müßte. Dieses Prickeln, das jenseits von schon Erahntem zuallererst im Kopf stattfindet und sich dank urplötzlich überschäumender Kreativität in die Finger verlagert, um mit den Spitzen fieberhaft die neue Telefonnummer in die Kontakt- und Freundesliste zu implementieren. Und um nicht dauernd wieder dieses verdammte Smartphone zur Hand zu nehmen, fangen die Hände fast von selbst an, die seit Jahren ausgeblendete Krustelecke im Hinterzimmer auszumisten. Damit auch dorten wie allerorten frischer Wind in die stickige Bude kommt.

Und plötzlich entdeckt man sich außer der Reihe hinter dem Staubsauger herrennen, da die zuckersüße Nacktschnecke garantiert nicht über picksendes Salzstangengeknusper ins Bad staksen will. Und obwohl man noch nicht mal ein Date hat.

Man merkt genau, wie bescheuert man ist, doch man genießt es!

Wenn dann noch wie jetzt auch im Außen die Knospen Richtung Sonne explodieren und sich Blätter vertrauensvoll in den Morgen entrollen, Blüten im lauen Wind und unter dem Gewicht der Biene erbeben, die Vögel nicht mehr wissen, wen sie zuerst anzwitschern sollen und sogar die motzige Nachbarin ein Lächeln nicht mehr unterdrücken kann - dann ist Jubilee - dann ist Frühling!