GeistLos!
Schnipps Pups, der Haus- und Hofgeist von Schloß Vorhänge in Brühwurst- Drohlshagen kratzte sich rast- und ratlos den durchsichtigen Buckel an Opa Tulpes Schlüsselbund. Wer zum Teufel hatte
letzte Nacht die Burgherrin an den Rand des Wahnsinns getrieben, so dass sie heute morgen überstürzt gen Italien geflüchtet war. Zweirädrig, ohne äpfelnde Pferdestärken.
Schnipps konnte sich einfach nicht erinnern, mit wem er gestern den Gedenktag vom heiligen Blechle zu zelebrieren, das zweifelhafte Vergnügen hatte. Gut - ein Vergnügen war es allemal gewesen.
Die heiße Diskussion, ob der Whiskey nun Lacholaib oder Laiboh lach oder gar Leichohlab heißt, hatte schon sämtliche unsichtbaren Bauchmuskeln von Schnipps an den Rand des Zerreißens gebracht und
Arden ohne G.`s mal rot, mal blau und wieder gelb bis grün schimmern lassen -
AHA ! - Arden, die alte Gewitterhexe war es also gewesen, die ihm versucht hatte, unters Leintuch zu grabschen. Pfui! Schnips schüttelte sich. Ausgerechnet Arden, in deren Falten Mann auch ohne
sich anstrengen zu müssen, schnell in dunkle Gruselwelten abtauchen konnte. Die Legende sagt, dass sie einmal Garden geheißen hat und, wie oben schon angedeutet das G verlor. Danach irrte sie um
die Welt und machte sich alles mit einem Gehänge zwischen den Beinen mit Lachogas, -olaigh, -olaf, -olala oder so ähnlich benanntem Alkohol gefügig. Sie dachte, dass sie mit der Hilfe der
notgeilen Mannsbilder ihr G samt Punkt wieder finden könne. Doch weit gefehlt. Alles Zelebrieren hat Nichts geholfen. Die Typen, mal mit, mal ohne sichtbare Anhängsel hatten sie allesamt nicht
zum Punkt bringen können. Geschweige denn zum G. Das schwieg hartnäckig und verteidigte sein Fernbleiben erfolgreich. Bis gestern Abend. Lustig war es schon gewesen - das musste sich Schnipps
eingestehen.
Er seufzte. Genitalien war natürlich ein Wort. Weit weit weg! Gerne wäre er auch mitgefahren. Doch sich vom Schloss zu entfernen, wäre nur unter den Röcken oder im Mieder möglich gewesen. Er
hätte sich mit der ihm einzig verbliebenen Locke am üppigen Schamhaar der Burgherrin verfilzen können und so mit ihr in die große weite Welt reisen. Per Besen oder Motorrad. Na ja, sie sah zwar
fast so aus und pflegte sich oft so zu benehmen, doch eine Hexe war sie nicht wirklich. Deshalb wohl auch das knatternde Zweirad.
Jetzt muss der arme Haus- und Hofgeist weiterhin mit seinem blassen Leintuch, die Spinnweben aus den Ecken des Treppenhauses fegen und ob der Abwesenheit seiner Herrin jämmerlich des Nächstens
durch die Kellergewölbe heulen.
Alles bloß wegen des doofen Macholaich oder wie dem Sch... heißt.
Merke: Nach zuviel Suff, klappts nicht mal mehr im Puff! (Altes Drachensprichwort)