Göttersülz

 

 

 

Oh, sei unbesorgt! Schnell beruhigt sich der eifersüchtige Maulheld, so er seine Augen auf ein nächstes Weib geworfen und es somit für sein stolzes und ach so sensibles Ego schön gemacht hat. Ob es damit auch für sein Seelchen schön geworden ist, interessiert ihn vorerst nicht. Denn wie sagte schon Shirley Tempelhur, Des Mannes Augapfel hütet mehr Schlangenbrut, denn das Paradies je hervorbringen könnt! Göttin sei Dank, denn wo kämen wir Frauen denn hin - oder wie, wenn der Böcke Hörner erst das Für und Wider abwägen müssten, bevor sie zustoßen dürften. Schon lange wären die berückenden Pheromone durch des zu allen Jahreszeiten stets hinterhältig blätterflüsternd Windes Wirbel in alle Pimmelsrichtungen entfleucht und Weib müsste sich mit der jämmerlichsten aller Möglichkeiten, nä(hh)mlich der zweiten Wahl begnügen."


So sprach also die vergötterte Hetäre aus dem alten Brisanz zu ihrem ewigen Lebensausschnittsgefährten hoch oben auf dem Berge Siehnethie.

Orban Ukulele Mumpitz, alter Weggefährte von Zeus und Gott der Vernisagen und der Sinnlos-labernden-Kunstbanausen und aller bis ins Mark verknöcherten Kritiker nickt. Nicken ist sozusagen seine "Welches-Schweinderl-hättens-denn- gern"-Handbewegung. Nachdenklich Nicken natürlich. Mann hat ja schließlich Niewo! Er kratzt sich am Barte des Pamphleten und aller Großmütter, deren Söhne Pinsel er auf den unzähligen Schlachtfeldern der Kunst in seinem langen Leben hat vertrocknen lassen.

"Da magst Du, oh meine Herzzerreißendste, zumindest was des eben noch wankend Olove suchend Pupillen angeht, durchaus wie immer Recht haben. (Seufz! Doppelseufz!!) Er wird den Schmerz auf mannigfaltig Weis überstrahlen und seine Gedanken um aller Ängste Verzag und jeglicher Bedenken Ränke kunstvoll und schnell umwinden. Er wird fündig werden im Fundus weiblicher Schönheit und verstörend Hinterlist, seinen kleinen Teil vom Glück ergreifen und - wie schon all die Jahrtausende erfolgreich erprobt, mit eisernem Haltegriff zu Tode würgen. Sieh doch, der Lüstling, wie er der Maid im neckisch Servierröckchen schöne Augen macht. Unnötig zu erwähnen, dass alle Warnungen unsererseits nicht den Hauch einer Chance hätten, anstatt des wirklich entzückenden Lächelns der Angeschmachteten je bei ihm anzukommen.
Sag Liebste, können sie sich dank ihrer Endlichkeit nicht glücklicher schätzen, denn wir uns, die wir als Götter bis in alle Ewigkeit dies elend Spielchen wieder und wieder wi(!)derholen müssen?