Und als sich das Licht in die Dunkelheit ergoß, erstand aus der Tiefe:
ICH. 
Denn ich bin das Gefäß und die Grenze. Ich bin der Gitterstab und die Scherbe, an der Du Dich schneidest. Manche nennen mich Ordnung und versuchen, sich an mir festzuhalten. Andere nutzen mich als Präservativ, um sich nicht willenlos ins Universum zu verströmen. Ich bin Deine Zellwand und die Mutter all deiner Poren, mit denen Du deinen Eiter und deinen Gestank unter Deinesgleichen verströmst. 
Als Membran lasse ich das Chaos zu Dir durchsickern und wenn Du Dir wirklich Mühe gibst, erlaube ich Dir für Augenblicke in die Stille einzutauchen. Denn ich bin ihr Wächter und das Tor, das Du durchschreiten musst, um zur Freiheit zu gelangen. 
Denn wisse: Das Nichts ist Alles und Alles ist Nichts! 
Nichts ist erfüllender, denn die Leere hinter mir. 
Dagegen ist Dein Leben auf dieser Seite nur ein kümmerliches Almosen, der kurze Strahl des Stinktiers in Dein schon bald faltiges Gesicht. Selbst Amerika, ja die ganze Dir bekannte Welt ist im Vergleich zum Ganzen nicht mehr, als ein Windhauch, der kurz den Schlag Deiner Marlenehose bläht und sich beim Rückzug leises seufzend um Deine braunen Schuhbändel windet. Hinter meiner Haut ist es so kalt, dass, könntet Ihr ES fühlen, jede Eiszeit Euch im Vergleich wie das Höllenfeuer dünkte. Denn wäre das nicht so, würde Euch die Hitze des All-Eins, Bewegung ohne Bremse und Verbot im Bruchteil eines Wimpernschlages verdampfen.
 
Mir. 
MIR habt Ihr es zu verdanken! 
Mir, der ich das All-Eeins zwinge, sich meinem Willen zu beugen und sich in mir soweit zu verlangsamen, dass Ihr in den Genuß kommen könnt, diesen Text zu lesen - mir solltet Ihr dankbar sein, dem Feuerwehrmann aller bekannten wie unbekannten Galaxien, dass Ihr sein dürft in eurer unbedarften Trägheit. Denn ich gebe Euch  Erdenwesen den Raum, in dem Information kurz anhält, sich ordnet und dadurch für Eure schwächlichen Sinne zugänglich wird. Dass sie sich sogar soweit bremst, bis sie Materie wird, der wiederum Ihr gnadenlos Euren Willen aufzwingt, wo Ihr es denn vermöget. 
So seid dankbar! Dankbar für die Zeit und den Raum, der Euch geschenkt. Vergeudet ihn nicht.
Schafft Neues! 
Denn die Leere, das All-Eins fordert Tribut für meinen Verrat. Es will zurück, was ich Euch geschenkt und ihm abgezweigt. Als Membran zur Unendlichkeit bin ich gezwungen, jetzt und immerdar Neues, Bewegtes und damit Lebendiges zurückzuschleusen. Nur so kann das Gleichgewicht gehalten werden und Ihr dem Zorn der Götter, dem letzten Gericht noch eine kurze Weile entgehen.
Fallt also nicht der Langeweile anheim und lebt. Bringt Bewegung in all das, was ich Euch mit eisernem Willen und viel Verlust verlangsamt, so dass Ihr das Unendliche  zuerst nur ahnen und hoffentlich begreifen lernt.
Denn Leben ist Bewegung. 
Und ich, der Tod bin die unerbittliche, doch endliche Grenze. Das Gefäß für Eure Hoffnung. Ehrt meinen Einsatz, auf dass Ihr auch dort drüben Widerhall erfahren werdet. Denn Ihr werdet meine Nachfolger sein und Keim und Schicksal Eurer eigenen Welten!
Lebt.
Endlich!