Entstanden im Kurzgeschichtenspiel der Kurzgeschichtengruppe im Joyclub. Jede Woche gibt ein Mitglied acht Wörter vor, mit denen Autoren jeweils eine eigene Geschichte verfassen. Da ich schon drei Wochen nicht mitgeschrieben hatte, waren es diesmal 24 Wörter, die ich eingearbeitet habe. Das für mich schwierigste Wort war: Umsatzsteuervoranmeldung.

 

 

3 Wochen, 2 Nierensteine, 1 Gl(P)osse

 

¨Sich einen Stein von der Niere schreiben!¨
Zugegeben: Ein etwas skuriler und gleichzeitig verwegener Anspruch, den sich der Autor da stellt. Doch andererseits - irgendwie muss ein Einstieg gefunden werden. Bisher standen dafür meist märchenartige oder der Freiheit von Sience Fiction geschuldete Namensvergewaltigungen. Die fliessen dem Autor so hurtig aus der Feder wie die Schneeschmelze im März in die Bäche. Doch ohne dies als Ausrede nutzen zu wollen - Umsatzsteuervoranmeldung stellt ihn in dieser Hinsicht vor eine schier unlösbare Aufgabe.
Krumsatzsteuervo Ranmeld Ungezogen von Chaos-Wittwenstein beliebte sich mithilfe einer neuunartigen Methode selbst zu entleiben. Er wagte es, seiner Frau zwei Mal hintereinander zu widersprechen, als sie ihm die Funktionsweise des ultrabrandneuen Laserschneebesens zu erklären versuchte. Darauf und darunterhin fühlte sie sich aufs Triebhaftigste genötigt, ihn die Vor- und Rückzüge dieses Profigerätes hautnah zu demon- bzw. demenstruieren ( Ja, auch dieses winzige, doch nichtsdestofotz überaus wichtige Detail ließ er tragischergarnichtweise außer Acht). Liebeskummer konnte man das für beide Seiten unerfreuliche Ergebnis beileibe nicht nennen. Brunhildax dero von Chaos Wittwenstein, deren Nachname dadurch eine unerhrenhafte, doch durchaus aktuelle Note erhielt, versuchte zwar noch zurück zu rudern, indem sie zur Abwechslung einmal vor ihm auf die Knie ging, ihren Gatten seiner Resthose entledigte und ihn an seinem vermutlich, ihrer Meinung nach wertvollsten Körperteil voll Inbrunst versuchte wiederzubeleben, jedoch ohne Erfolg. Der rosa Wasserfall, der dort zutage sprudelte, ließ sich nicht einmal durch die ansonsten bewährte Latex-Überzieh-Technik stoppen. Auch der schnell zu Hilfe genommene Kabelbinder vermochte in der Summe nicht den gewünschten Erfolg zu zeitigen. Als sie dessen und der nun endgültigen Beziehungsbeendigung gewahr wurde, seufzte sie schwer, schlug sittsam die Augen hernieder und entwarf in Gedanken schon den Grabstein ihres zeitlebens so duldsamen Lebensgefährten.
"Jade soll es sein !"- wertvoll, doch weich und leicht zu formen. Grün wie die Hoffnung mit dem längsten Strichcode, den der Steinmetz zu bieten hatte. Gülden unterlegt natürlich. Darunter stände der Spruch: "Gebündelt Licht nahm ihn mir, gebündelt Schein tröstet mich!"

Staunend schaut der Autor auf den Bildschirm. Kaum das Problem angesprochen, hat es sich schon Richtung Lösung verflüchtigt. Und das mittels nur einiger weniger, fast schon dilletantisch anmutender Plattitüden. Schwerstaunlich!
Erstens: Wieder einmal schlugen die skurilen Synapsen zu.
Zweitens: Literarisches Töten hat durchaus lustvolle Tendenzen.
Trittens: Es gäbe zwar durchaus vielspersprechende Ansätze, dem anfangs postulierten Anspruch der literarischen Steinentfernung doch noch gerecht zu werden, doch überwiegt so kurz nach dem Tastenerguss noch Verwirrung. Sollte der Autor diesbezüglich Erfolge vorzuweisen haben, wird er dies dem verehrten Leser demnächst in diesem Theater mitteilen.
Verschrieben und beim Korrekturlesen versprochen!
Bisdorten mögen ihm die obigen Zeilen helfen, durch der Leser rückgemeldete Begeisterungsstürme die für sein Vorhaben nötigen emotionalen Pluspunkte zu sammeln.