Rentierscheiße

 

Im Vergleich zu anderen Mannsbildern war Chorizo Tabelläki ein lohnendes Projekt für jede mittlerweile abgestandene, weil in die Jahre gekommene Mätresse des nicht existierenden finnischen Hochadels. Eine längere Vakanz war auf alle Fälle auffälliger und unangenehmer. Er war stattlich, wusste sich angemessen zu kleiden und roch so anregend nach Frühlingsmorgen in der Tundra. Gut - manchmal war auch eine nicht unwesentliche Spur Rentierkot mit im Spiel - aber irgendwas gab es an jedem Mann, was frau besser ausblendete. Chorizo war freundlich und zuvorkommend, konnte hervorragend kochen und war, wie sein Vorname vermuten ließ, ein feuriger Liebhaber. Um ein Vielfaches feuriger jedenfalls, als dieser nach Aktendeckeln müffelnde Staatssekretär, von dem sie ihre Penthauswohnung hatte. Zum Glück hatte der sich ein jüngeres Model zugelegt. Mehr Blond, weniger Falten, riesige künstliche Airbags und nur soviel Hirn, dass Ekel und Langeweile nicht über die monatliche Scheckhöhe hinauswuchsen.


Zaza Glamour, so ihr Künstlername - ihren richtigen wusste sie selbst fast nicht mehr, sie hatte ihn abgelegt, als sie nach diesem unsäglichen Geburtstagsbesäufnis aus dem Dorf ihrer Dreckssippe geflüchtet war; die Scham hatte sie samt ihrem Namen dort zurückgelassen - Zaza war froh, in Finnland einen Mann gefunden zu haben, der nicht soff! Damit war ihr Heimwehausgleichszentrum mehr als nur ruhiggestellt.


Dafür war sie gerne bereit, ihm ab und an ein Vollbad zu verordnen, seine Fingernägel zu schneiden und wenn er dann ganz sauber war und so lecker nach Frühling roch, die frisch keimende Eichel ... . Aber lassen wir das!
Auf alle Fälle fühlte sie sich nach und während unbezahltem Sex mit ihm um vieles reicher beschenkt. Dafür dankte sie täglich Knecht Ruprecht und all seinen Rentieren.

Auch wenn sie deren Scheiße so gar nicht mochte.