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Bahnhof Sète
Bahnhof Sète

Rückblende



Sète Bahnhof - hier durfte ich als 20jähriger drei volle Tage auf mein Fahrrad mit allem Gepäck warten. Weggehen war nicht, denn der Zug mit den Rädern hätte jederzeit kommen können und man musste  Rad direkt abnehmen.  Zum Glück waren wir damals zu zweit. Es schlichen schon für uns damals beänstigende Gestalten dort am Bahnhof herum. Wir wollten eigenzlich mit dem Rad ans Meer radeln, doch da mein Rad zwischen Rastatt und Offenburg drei Mal platt war, stiegen wir in den Zug und gaben das Rad ab. Nach drei Wochen statt einem halben Jahr, waren wir pleite und es langte gerade noch so für die Bahntickets nach Hause. 

Genau hier stand letzten Dienstag der Zug eineinhalb Stunden wegen einer defekten Brücke.

Ab hier geht es mit dem Reisebericht weiter!



Übrigens sind alle weiß umrandeten, quadratischen Bilder und die meisten anderen über einen Klick vergrößerbar! Versuch macht kluch ...





Da es wenIger schön wäre, wegen eines verpassten Zuges, mich um neue Verbindungen plus Reservierungen zu kümmern, ganz zu schweigen von den vielleicht verpassten Eincheckzeiten bei der nächsten nächtlichen Unterkunft, bin ich immer mindestens eine halbe Stunde bis Stunde früher am Bahnhof. So auch in Marseille. Da Fernzüge im Anfangsbahnhof meist schon früher da sind, kann man schon beizeiten einsteigen und es sich auf seinem Platz gemütlich machen. 

Anfangs  sah es nach einem Tag mit immer wieder mal wieder schönen Ausblicken auf die Cote d'Azur aus, doch  schon in Sete war die Fahrt fül eineinhalb Stunden unterbrochen, da laut Zugpersonal eine Eisenbahnbrücke defekt sei. Noch war genug Zeit um in Madrid den Anschlusszug nach Pontevedra zu erreichen. Doch, welch Schreck: In Barcellona war Schluß und alle Passagier wurden aus dem Zug gebeten, quer durch den Bahnhof und Kontrollpunkte  zu einem anderen Gleis getrieben. Leider war damit das nette und informative Gespräch mit dem Herrn beendet, da wir nicht mehr nebeneinander liegende Sitzplätze hatten. 

In Madrid halfen ein paar Fragen an wieder einmal sehr hilfbereite Servicemenschen zwischen den zwei Bahnhöfen, so dass ich gerade noch so meinen Anschlußzug erreichte!  Puh und Schweißabwisch! 

 

 Leider habe ich deshalb rein gar nichts von Madrid mitbekommen. Würde, sollte, dabei hätte (hätteFahrradkette!) ich in Madrid über zwei Stunden Zeit gehabt, mich etwas umzuschauen und die spanische Hauptstadtluft zu schnuppern. So ging es also gleich weiter Richtung Pontevedra. Mittlwerweile hatte es auch aufgeklart und ich konnte von meinem Gangsitz etwas Landschaft vorüberziehen sehen. Waren es Anfangs in Spanien eher kahle Riesenfelder mit steinigem Boden, so wurden es, je weiter wir in den Nordwesten kamen, immer grüner und abwechslungsreicher. Der Blick nach draußen wurde aber bald durch die nun einbrechende Nacht  unterbunden. 

Da ich ein Buch dabei hatte, musste ich auch nicht dauern in den Bildschirm schauen. 

Allerdings erreichte mich dann eine Stunde vor der Ankuft in Pontevedra eine Email in der mir mitgeteilt wurde, dass die Unterkunft in Porto am folgenden Tag storniert sei. da ich mir sicher war, dass ich es nicht war, blieb mir nichts anderes übrig, als einen Hilferuf über die Webseite von Check24 loszulassen, wo ich die Unterkunft schon Mitte Dezember gebucht hatte. Nun, ich wollte Abenteuer, ich bekam Abenteuer!

Das Hostel in Pontevedra  war nur wenige Regenlaufminuten unter Balkonvorsprüngen entfernt. Die lieben Betreiber hatten mir extra ein Video geschickt, auf dem ich den Code fülr die Eingangstür und den Weg in die Sanitärräume und bis zu meiner Koje sehen konnte. denn natürlichwar um 11.30 Uhr niemand mehr von ihnen da. Es sah lustig aus,wwie in einem großen Raum viele große doppelstöckige Holzkästen standen, deren Schlafstelle, Ablagebord und abschließbarer Schrank hinter einem Vorhang verborgennd geschützt sind. Seltsamerweise war es trotz Vollbelegung erstaunlich ruhig. Kein einziger Scharcher! Selbst die Luft roch nicht nach den zu erwarteten feuchten Klamotten oder den Ausdünstungen, die in Schlafsälen zu erwarten sind. Erfreulich! Alles dort war modern und picobello sauber! 

 

https://www.airbnb.de/rooms/45151744?viralityEntryPoint=1&s=76

Dank des Check24 Supports, der mich geduldig mehrmals zurückrief, da die Verbindung in den vielen Tunnels Nordspaniens dauernd unterbrochen wurde, erfuhr ich, dass die Unterkunft vom Vermieter wegen Überbuchung storniert wurde. Eine Frechheit! Positiv ist, dass ich wenigstens das Geld zurüchbekomme und Booking.com mir die Differenz einer teureren Unterkunft bis 27€ mehr pro Tag erstattet. Leider habe ich bei dieser ganzen Telefoniererei wieder wenig von der nun schönen, frühlingsgrünen Landschaft zwischen Pontevedra und Porto mitbekommen. 

Mulmig war mir, als ich in Porto ausstieg und immer noch keine Nachricht der neuen Unterkunft hatte, die ich sofort nach Klärung der Sachlage bei AirBnb angefragt hatte. So lief ich also bergauf bergab mit vollem Gepäck durch das wechselnde Wetter des schöne Porto und entschied irgendwann, bei einer anderen Adresse anzufragen. Innerhalb von einer Viertelstunde bekam ich eine Zusage und 20 Minuten später waren ich zu Fuß und mein neuer Vermieter per Motorrad  an der rettenden Haustüre. 

Erleichterung ist ein viel zu schwacher Ausdruck für das Gefülhl, das ich nun hatte. 

 

https://www.airbnb.de/rooms/22173156?viralityEntryPoint=1&s=76

Das waren meine ersten Schritte in Porto. Noch mit vollem Gepäck, ohne Wissen wohin in der nächsten Nacht und es hat nur ab und an etwas geregnet.

Verstärkt wurde das tolle Gefühl noch dadurch, dass ich die Wohnung bis auf den letzten Tag alleine hatte. Und dass der Vermieter obersympatisch ist. Und dazu Maler, Musiker und Yamahafahrer! Nach dem Checkin zeigte er mir noch ein kleines feines und günstiges Lokal direkt um die Ecke. Er ging mit mir zu einem Billig-Laden gleich nebenan, um ein paar Weingläser fülr mich und seinen Freund zu kaufen, den ich am Samstag drauf einchecken durfte. Und zum Schluß erklärte er mir,  wo ich nette Cafés und den nächsten Supermarkt finde. Perfekter hätte es nicht laufen können!

 

https://www.airbnb.de/rooms/22173156?viralityEntryPoint=1&s=76

Wetter und  Packtipps für Porto und Lissabon

Ein paar Tipps für die Wetterausstattung im Frühling (März/April) in Portugal. 

Warme Kleidung, bzw. etwas zum unter die leichte Regenjacke ziehen, sollte mit eingepackt werden. Mir half die leichte, gut und mit wenig Platzaufwand zu verstauende ärmellose Daunenjacke, auf die dauernd wechselnden Temperaturen unterwegs und auch in den meist ungeheizten Wohnungen einer sonst dohenden Erkältung zu entgehen.  Auch dicke, längere Socken im Gepäck sind zu dieser Zeit nicht verkehrt. Und sei es nur als Hausschuhersatz auf den kalten Steinböden in vielen Unterkünften.

 

 Wer als Backpacker weniger tragen möchte, kann sich den Knirps/Schirm hier an jeder Ecke kaufen. Das zeitweise nötige rettende leichte Regencape ( 3,50€ +) , bekommt mensch auch für wenig Geld in fast jedem Laden. 

Selbst die Wärmflasche mit Umhüllung kostete mich beim "Chinesen" um die Ecke läppische 3.50€. Wenn ich länger Haare hätte und  nach dem Duschen wegen des zeitweise böigen Windes lieber mit trockenen Haaren hätte rausgehen wollte, hätte ich dort auch ein kleinen Föhn zum gleichen Preis bekommen. 

Auch vergessene Ladegeräte für Smartfones, Adapter, Mehrfachsteckdosen sind dort günstigst zu bekommen. 

Selbst wenn Deine Schuhe pitschnass werden, bekommst Du hier ohne Weiters Schuhe für 15 - 20€.

Typisch im Norden Portugals sind die gekachelten Häuserfronten Ich denke, dass es dem feuchten Wetter im Winter an der Atlantikküste geschuldet ist. Die Palette der Kacheln reicht von einfarbig und flach, über erhabene mehrfarbige Muster bis hin zu großen, meist blau gehaltenen großen Kunstwerken. In Porto findet man wie auch in Lissabon edle Prachtbauten direkt neben halb zerfallenen Häusern. Die folgenden Bilder zeigen eine Auswahl von Häusern, die mir Besonders in Auge gestochen sind.

Es folgen einige Beispiele von schönen  Kacheln

Porto hat viele prachtvolle Kirchen. Eine davon ist Sao Franzisco

https://maps.app.goo.gl/8vcP5eg7PYqygqo28

Natürlich darf auch die Fahrt mit der Strassenbahn in Porto nicht fehlen. Deshalb bin ich am vorletzten Tag meines Aufenthaltes,nasl klar war, dass es Mittags voraussichtlich nicht regnet nach Foz do Douro mit dem Bus gefahren und von dort zur Endhaltestelle Passeo Allegre gelaufen, um die Bahn von dort aus am Douro entlang zurück in die Stadt (Haltestelle Infante, dort ist auch die oben gezeigte Kirche mit Museum (Eintritt 11€). Es ist ratsam, später am Tag die Bahn von dieser seite aus zu nehmen, denn von Infante aus steht man meist in einer langen Schlange. Die einfache Fahrt koste für Erwachene derzeit 6€ und für Kinder 3,50€. Infos zum Nahverkehr in Porto findet ihr hier : 

 

https://www.portugal-reiseinfo.de/porto/historische-strassenbahn-tram/

Das vorletzte Bild ist der entzückenden Bahnhof Sao Bento!

Die Kasperlfiguren findet man im wunderschönen OAB Shop:

 

https://goo.gl/maps/Fwc5fDX1dzoio6nj6?g_st=an

 

Interrail - Extra

Vielleicht heute noch ein paar generelle Worte zum Reisen mit Interrail. 

Für mich, wie wahrscheinlich für manch Andere, war es nach dem Kauf eine emotionale Berg-un Talfahrt.

Zuerst kam das High, als ich mich überwunden hatte, dann eine Talfahrt in Verwirrung, als ich versuchte meine ersten Verbindungen über die App zu finden. 

Als ich verstand, dass ich die Züge besser in den jeweiligen Landes-Bahn-Apps oder (für mich am-leichtesten) die DB-App suche und die genauen Zeiten, Namen der Bahnhöfe und Abfahrtszeiten dann erst in der Rail-App eingebe, wurde es wieder leichter. Da bin ich immer noch für die vielen Tipps in der Facebook-Gruppe ....sehr dankbar.   

Vor den Schwierigkeiten Reservierungen zu buchen, kam zuerst die Ernüchterung, als ich bemerkte, dass ich an der französischen Atlantikküste immer wieder ins Landesinnere nach Nantes zurückgeschicht wurde, wo ich doch immer am Meer entlang von Städtchen  zu Städtchen fahren wollte. Genervt warf ich meine Pläne über den Haufen und buchte den ersten Trip über Marseille und Madrid nach Porto. Bis Pontevedra in Nordspanien konnte ich die Reservierungen über die DB-App buchen, von dort bis Porto musste ich an einen Bahnschalter. Die Dame dort meinte zuerst das ging nicht bei ihr, doch sie fand einen Weg durch die unergründlichen Wege des Netzes. Damit war ich zumindest sicher, alle nötigen Tickets bis Porto zu haben.

Die innerportugisischen Reservierungen gibt es nur an den Bahnhöfen. In einer Ecke des Bahnhofs Sao Pento  residieren die auch sehr zuvorkommenden Tickethändler hinter ihren Schaltern. Ihnen muss der Interail-Passbesitzer den aktuellen Code der gewünschten Verbindung zeigen, dass er eine Reservierung bekommt. Bei mir waren das 5€ pro Verbindung. 

Eine kleine Trübung ist nur, dass am Tag meiner Weiterreise von Portimao Richtung Spanien am 30.04.25 ein wohl landesweiter Bahnstreik ist. Deshalb riet der wohlgesonnene Mensch hinter der Scheibe mir zu einem Flix-Bus. 

Mittlerweile bin ich im Umgang mit meinem Pass auf dem Smartfone so sicher, dass nicht enmal eine solche Nachricht mich in Panik bringt. Ich fand sogleich eine Verbindung und siehe da, die Busfahrt erspart mir eine Menge Unsicherheit. Denn der Bus fährt direkt nach Huelva, wo mein nächster Aufenthalt ist. Den Nachteil, dass ich damit auf die Grenzüberquerung mit der Fähre über den Fluss verzichten muss, nehme ich dafür mit einem lachenden und einem weinenden Auge in Kauf.

 

 

Das Abschluss-Video heute

ist von der sinnenfreudigen Markthalle Mercado do Bolhao

 

https://maps.app.goo.gl/YXVkLXE6XvTJbRkN8?g_st=an

 

Den nächsten Artikel werde ich Lissabon und Alvor widmen!

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