
Von Messina nach Taranto kann man anfangs noch das Meer aus dem Frecciarossa-Zugfenster verabschieden und steigt nacheiner Stunde und dem Abbiegen ins Landesinnere bei Lamezia Terme in einen IC nach Tarent um. Weitere zweieinhalb Stunden und viele schöne vorbeigezogene Hügel und Täler später kam ich in Taranto an. Die Bushaltestelle ist direkt am Kreisverkehr vor dem Bahnhof, doch es gibt noch eine 20 Meter weiter am Ausgang des Kreisverkehrs. Für Auswärtige wie mich ist es unmöglich herauszufinden, an welcher man nun warten soll. Auch die Einheimischen mussten sich erst länger beraten und gaben widersprüchliche Auskünfte, an welcher der Haltestellen ich nun für mein Ziel warten solle. So fragte ich einfach den Busfahrer des nächsten haltenden Busses und erfuhr dort, dass ich gerade am richtigen Platz stehe und mein Bus in wenigen Minuten käme. Puh! Der Bus war voll, mein Gepäck wurde immer schwerer und glücklicherweise wurde beim nächsten Halt direkt neben meinem Standplatz ein Platz frei. Eine ganze Stunde quer durch die Stadt, über zwei Meeresarme, am Hafen vorbei bis in die Außenbezirke der Stadt brauchte der Bus, bis mir Google Maps die letzte Haltestelle vor meinem Ziel anzeigte, damit ich den Aussteigewunsch-Knopf drücken kann. Die Funktion bei Maps, den Bus mittels GPS zu verfolgen, wenn man die Fahrt gespeichert und am Zielbahnhof die Navigation gestartet, ist schlichtweg genial! Denn wehe man hat nicht gedrückt, wegen der undeutlichen Aussprache und der nicht vorhandenen Bezeichnung der Haltestellen, dann fährt der Busfahrer gnadenlos bis zur nächsten weiter und das kann in der Peripherie von größeren Städten fatal sein. Dort werden die Abstände zwischen den Stopps teilweise mehrere Kilometer groß und die Möglichkeit wieder zeitnah in die Gegenrichtung zurückzufahren verständlicherweise recht gering.
Nun gut, ich stieg an der richtigen Stelle aus, ging gleich auf die Gegenseite und fotografierte mir den dort angebrachten Fahrplan für meine Rückfahrt am nächsten Morgen für die Rückfahrt zum Bahnhof.
Ich hatte leider in Taranto nur eine einzige Nacht gebucht, weil ich ursprünglich dann direkt nach Bari und dort auf die Fähre nach Patras in Griechenland wollte. Bedauerlicherweise deshalb, weil Tarent sicher auch eine sehr reizvolle Stadt zum Entdecken gewesen wäre. Außerdem hatte ich eine solch wunderbare Unterkunft mit einem klasse Gastgeber, dass ich gerne noch länger geblieben wäre. Es war, als wäre ich ein bevorzugter Gast, der im Allerheiligsten eines Tempels beherbergt wäre. Die folgenden Bilder lassen ahnen, was ich meine.
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Da ich leider ganz früh weiter musste, um den Zug mit dem reservierten Platz zu erreichen, verzichtete ich auf das Einlösen des Gutscheins, der es mir mangels Gastronomie im Haus in einer schönen Bar mit schattigem Außenbereich hundert Meter entfernt ermöglicht hätte, zu frühstücken.
An die Fahrt nach Ancona, das ich nach meiner Umplanung als nächste Station auserkoren hatte, erinnere ich mich nicht mehr. Ich war wohl zu beschäftigt, die passenden Verbindungen zu meinem Zimmer dort zu finden. Diesmal war es aber unkompliziert, denn es gibt zwar mehrere Bussteige in Ancona, doch jeder Angesprochene dort weiß, wo der richtige für die Nummer und Richtung des jeweiligen Busses ist.
Mittlerweile war es ja richtig Sommer mit den passenden Temperaturen und deshalb war es in der Hitze mit meinem Gepäck sowas von toll, dass die Unterkunft nur wenige Minuten von der Haltestelle entfernt und der ansteigende Weg dorthin von den mehrstöckigen Häusern beschattet war. Der Eintritt ins Haus war eine weitere Wohltat, denn hinter der Türe wartete im marmornen Treppenhaus eine angenehme Kühle auf mich, die sogar in der Wohnung so blieb.
Auch hier wäre ich gerne länger als nur 2 Übernachtungen geblieben! In der Wohnung war es trotz weiterer Gäste in anderen Zimmern wunderbar ruhig, es gab eine Küche und einen Balkon, auf dem ich mich gleich nett mit einer rauchenden Mitbewohnerin unterhielt und ein paar Schritte vom Haus entfernt, waren gleich der Park, der Stadtstrand, einige Bars und mehrere Speiselokale. Eine Straße weiter sogar ein größerer Lebensmittelladen.
Die Bilder zeigen auch ohne weitere Worte deutlich, warum ich von meinem Aufenthalt hier begeistert war und liebend gerne noch länger geblieben wäre.
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