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Baden-Baden

Nachdem ich nun einige Tage zu Hause in Baden-Baden bin, habe ich beschlossen auch diese schöne Stadt für meine Interrailreise als Zwischenstation und mit den Augen eines interessierten Besuchers zu betrachten. Was mir zugegebener Maßen nicht gerade leicht fällt. Nicht nur, weil ich hier wohne. Ich hatte schon in meiner Jugend beschlossen, Leben und Arbeit nicht als Gegensätze zu sehen, sondern eben als etwas, sich gegenseitig durchdringendes und bereicherndes. So konnte auch jeder Ort, ob der Arbeitsplatz, das Zuhause und die Umgebung gleichzeitig Urlaubsort sein. Und je nach innerer Ausrichtung auch alles davon stressig oder erholsam, öde oder faszinierend. 

 

Ein Grund diese lange Reise anzutreten, war sicherlich auch, dass ich hier nach mittlerweile 18 Jahren so gut wie keine neuen Fotomotive mehr fand. Ich hatte sozusagen jedem nur so kleinsten Eckchen der Stadt schon ihre schönen Seiten abgeluchst und sie auf Ewigkeit hinters Objektiv gebannt. Das Wort Objektiv zeigt schon, dass damit das Subjektive in den Hintergrund tritt und sich der Reiz dadurch abnutzt. Selbst beim Gang in die Innenstadt durch den Wald raunten mir die Bäume keine neuen Weisheiten mehr zu. 

 

Der Glaube, das Urlaubsgefühl bei ungünstigen Arbeitsbedingungen und langer Verweildauer am immer gleichen Platz unendlich aufrechterhalten zu können, war eine Überschätzung meinerseits. Auch die Hoffnung, dass sich bei meiner Rückkehr sogleich wieder die alte Begeisterung einstellt und ich den Ort mit neuen Augen sehe, hat sich nicht erfüllt. Doch die schöne Stadt Baden-Baden nicht mit einem eigenen Reiseblog-Artikel zu ehren, würde ihr wahrlich nicht gerecht. 

 

Neben der schmucken Innenstadt mit den schönen alten Häusern und Nebengässchen, einigem Sehenswürdigem wie Casino, Caracalla oder Bertholdsbad, dem Merkur mit seiner Seilbahn, der Promende an der Oos entlang bis zum Kloster in Lichtental, sowie dem alten wie neuen Schloss über der Stadt hat sie durch ihre Lage im Tal auch den Vorteil, dass man im Nu im Wald ist. Ich selbst wohne so, dass ich statt über Straßen in 20 Minuten durch den Wald in die Stadtmitte laufen kann. So schmeckt der Espresso oder das Eis nach der Wanderung um ein Vielfaches besser, als wenn ich einfach in den Bus gestiegen wäre. 

 

Als Urlauber kann man auch die Nähe zum Schwarzwald nutzen und einen kurzen Trip an den naheliegenden Geroldsauer Wasserfall machen, mit dem Bus direkt zum Mummelsee fahren oder sogar einen Tagesausflug über die Grenze nach Straßburg machen.  

 

Das Gewimmel der Touristen in der Innenstadt kommt zu einigen Zeiten durchaus dem in Rom oder Paris nahe. Sprich - an manchen Tagen ist es Glückssache, sofort einen Tisch an einem der angesagten Straßencafés und Eisdielen zu bekommen. Doch auch hier lohnt es sich, vom Hauptverkehrsstrom in eine Seitengasse abzubiegen und sich auf Orte zu freuen, die sonst nur Einheimische kennen. 

 

Auch kulturell hat Baden-Baden so Einiges zu bieten! Das Festspielhaus wartet regelmäßig mit Weltstars und Ensembles auf, es gibt mehrere sehenswerte Museen, natürlich die Bäder und wer Glück hat, erwischt das NewPop Festval, mit der SWR einmal im Jahr die ganze Stadt aufmischt.

 

Die untenstehenden Bilder mögen dem Leser einen ersten Eindruck vom Reiz dieser kleinen Weltstadt verschaffen!

 

Der nächste Blogartikel wird meine reise nach Paris zum Inhalt haebn.

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